DerDeutsche

.. wenn der alte Chef stirbt, vor der Zeit, auf den man immer wieder mal nicht gut zu sprechen war, damals, der aber selbst nicht aus seiner Haut konnte? Alles mögliche habe ich mir vorgestellt, was für mich, was für die Firma besser sein würde. Dass es ohne ihn besser sein würde. Ha! Jetzt sitze ich vor dem PC, die Mail von der Kollegin vor mir und heule wie ein Schloßhund. Es hätte so vieles anders sein können und erst spät merke ich, dass da mehr war, persönlicheres. Die Bedeutung, die man füreinander hat, wird meist ja gar nicht bewußt, oder nur verquer, verschieft. Man scheint auf Gedeih und Verderb aneinandergekettet, voneinander abhängig, als Untergebener vor allem. Aber die Abhängigkeit besteht auch in der anderen Richtung, da war ich auch nicht immer loyal. Jetzt, wo sein Alptraum wohl wahr wurde, trauere ich, auch er hatte was besseres verdient.