DerDeutsche

Diese öffentliche Anonymität der Blogwelt hat auf der einen Seite etwas Beruhigendes, Beschützendes. Und doch geht man auf der anderen Seite recht schnell Beziehungen ein, die, trotz Ferne und Anonymität, etwas bedeuten und Gefühle schaffen und einen verletztlich machen.

Sie haben Recht, Frau Elisabetta.

Und auch Sie haben Recht, Herr DerDeutsche. Sowohl was die Einschätzung meiner (ungewollten und blödsinnigen) Verletzlichkeit, als auch die (ungewollte und blödsinnige) Angewohnheit angeht, auf die Ferne Beziehungen einzugehen.


Aber und Und: betrachten Sie die flüchtige Flüchtigkeit als Aggregatzustand, wie z. B. es bei Brom oder Wasser vorkommt.

Ungewollt: (na) ja; blödsinnig: entschieden Nein! Auch Brom ist gewollt und hat seinen (sinnvollen) Platz im System in der Welt, bei und mit aller Flüchtigkeit. Ob Ferne oder Nähe: man bringt immer sich selbst mit.

-- (Ernst lass nach..- wir wollen fröhlich untergehn..:) --

Das stimmt, dass man immer sich selbst mitbringt, auch wenn man das eigentlich gar nicht möchte, vielmehr einen Urlaub von sich selbst anstrebt, vielleicht sogar die Trennung, aus diesem oder jenem Grund. Aber weil man sich ja so gar nicht loswird, habe ich nach längerem Nachdenken beschlossen, mich nicht mehr gegen mich zu stellen. Und auch diese (irgendwie ja doch blödsinnige) Angewohnheit, sich auf jemanden einzulassen, egal wo und wie. Es muss ja nicht immer gleich diese seltsame Art von "großer Liebe" sein, oder Blutsbrüderschaft, oder dergleichen. Hier muss man ohnehin immer erstmal abwarten, was sich zeigt, wenn der erste Lack ab ist. Ansonsten bin ich bekennende Idiotin. Neuerdings.

Ein langwieriger und schmerzhafter Prozess. Angewohnheiten, auch blödsinnige, lassen sich ändern, mühsam. Manchmal geht das nur über Umwege. Mein aktuelles Projekt ist, von solchen Angewohnheiten zu mehr Autonomie zu gelangen. Auch schmerzhaft. Und manchmal schon schön. Neuerdings.