Ein Indianer kennt kein...
Wie sehr DerDeutsche und sein Indianerbild doch von Karl May geprägt ist. Ich habe zwar nie alle Bücher gelesen (70 oder so? war ein unerreichbares Ziel), aber Winnetou und seine Genossen wirkten sehr intensiv. Was ein Indianer nicht alles hatte und konnte!
Ein Adlerauge - oooh, wie klasse - damit konnte er über Kilometer und Meilen hinweg jede kleinste Einzelheit erkennen (der Trapper hat ein schielendes Auge, verfilzten Bart, in dem die Läuse krabbeln, Flicken an der Hose und braucht noch fünf Stunden, bis er hier ist). So ein Adlerauge wollte ich natürlich auch haben, war doch Klasse, so gut zu sehen - hatte ich vielleicht damals auch (eingebildet), wurde erst später schlechter.
Lautloses Anschleichen, wer wünschte sich das nicht: jeder Indianer konnte das, egal wie dicht das Unterholz und Gestrüpp war. Bis auf Millimeter pirschte er sich an seinen Feind oder das Wild heran ohne gehört zu werden, und musste dann einfach nur noch zuschlagen, -greifen, -schlitzen etc. In den Filmen galt das aber fast nur für die Guten. Kam ein Böser, dann drehte sich der Bedrohte im letzten Moment (der Indianer hatte schon sein Messer gehoben, um es dem guten weißen Mann in den Rücken zu stoßen oder an die Kehle zu setzen) um und konnte nach mehr oder weniger langem heftigem Kampf den Indianer seinerseits meucheln.
Die Filmindustrie tat das ihre, um solche Bilder in uns einzupflanzen. Hollywood vorneweg, zumindest bis in die 1960er Jahre hinein. Dann wurde alles gröber, "realistischer". Zumindest blutiger.
Aber: ein Indianer musste nie, weder klein noch groß. (Das galt aber auch für die edlen Trapper, Old Shatterhand und Konsorten). Aber, überleg mal: ein Mensch streift tagelang durch die Büsche, immer auf der Hut vor wildem Getier oder wildem Mensch, immer wieder trinkt er (gerne an einem Bach oder Fluß, gierig, weil sehr durstig), isst er, und dann ... bleibt alles drinnen ...?
Da glaube ich ja lieber, dass ein Indianer keinen Schmerz kennt, als dass er keinen Drang kennt, keinen Druck hat. Wenn sich das alles mal entlädt ...
Ein Adlerauge - oooh, wie klasse - damit konnte er über Kilometer und Meilen hinweg jede kleinste Einzelheit erkennen (der Trapper hat ein schielendes Auge, verfilzten Bart, in dem die Läuse krabbeln, Flicken an der Hose und braucht noch fünf Stunden, bis er hier ist). So ein Adlerauge wollte ich natürlich auch haben, war doch Klasse, so gut zu sehen - hatte ich vielleicht damals auch (eingebildet), wurde erst später schlechter.
Lautloses Anschleichen, wer wünschte sich das nicht: jeder Indianer konnte das, egal wie dicht das Unterholz und Gestrüpp war. Bis auf Millimeter pirschte er sich an seinen Feind oder das Wild heran ohne gehört zu werden, und musste dann einfach nur noch zuschlagen, -greifen, -schlitzen etc. In den Filmen galt das aber fast nur für die Guten. Kam ein Böser, dann drehte sich der Bedrohte im letzten Moment (der Indianer hatte schon sein Messer gehoben, um es dem guten weißen Mann in den Rücken zu stoßen oder an die Kehle zu setzen) um und konnte nach mehr oder weniger langem heftigem Kampf den Indianer seinerseits meucheln.
Die Filmindustrie tat das ihre, um solche Bilder in uns einzupflanzen. Hollywood vorneweg, zumindest bis in die 1960er Jahre hinein. Dann wurde alles gröber, "realistischer". Zumindest blutiger.
Aber: ein Indianer musste nie, weder klein noch groß. (Das galt aber auch für die edlen Trapper, Old Shatterhand und Konsorten). Aber, überleg mal: ein Mensch streift tagelang durch die Büsche, immer auf der Hut vor wildem Getier oder wildem Mensch, immer wieder trinkt er (gerne an einem Bach oder Fluß, gierig, weil sehr durstig), isst er, und dann ... bleibt alles drinnen ...?
Da glaube ich ja lieber, dass ein Indianer keinen Schmerz kennt, als dass er keinen Drang kennt, keinen Druck hat. Wenn sich das alles mal entlädt ...
DerDeutsche - 24. Jun, 14:42